Finally, and although it may seem surprising to say this in the current climate of war, it is impossible to make a fundamental distinction between wartime and peacetime, among other reasons, because one of the pillars of militarism today and for the past hundred years has been dual research, aiming “simultaneously to maximize the civilian spin-offs of defense research and to make the defense domain benefit from the advances of civilian research”, as is very clearly asserted by the delegate general for armaments responsible for the program n° 191 Dual research (civilian and military) in the 2022 budget, and as is evidenced by the existence of the array of electronic objects that pervade our daily lives. If this could at least silence those who still believe in the importance of the role of science and technological research for “human progress,” or at least convince them that these are not neutral, we for our part draw an additional conclusion that we encourage sharing with all those who care about fighting war: in times of war or in times of peace, it is necessary to look at the actors, the interests and the structures which, intertwined, concretely make war possible and to search for the cogs of this industry, in order to try to give ourselves the means to sabotage the war machine.
Kategorie: Zines
Täuschungen des Fortschritts
Viele würden das Bild der Polizei des 21. Jahrhunderts als moderne »Sklavenfänger« als nichts weiter als eine Metapher und Übertreibung betrachten. Aber die modernisierte Polizei entstand tatsächlich während der Sklaverei im Süden – sie waren buchstäblich Sklavenfänger.
Polizeiliche Kontrolle im globalen Massstab
Werden wir unseren Schließern dafür danken, dass sie uns beschützen und ihnen damit bei diesem Prozess helfen? Werden wir versuchen die Polizei polizeilich zu kontrollieren, mehr Gesetze zu erlassen und Verhaltensüberwachungssysteme aufbauen, die das Verhalten der Polizei überwachen sollen? Oder werden wir den Umstand bemerken, dass dieses globale Überwachungsnetzwerk, dieses globale Polizeinetzwerk auf fragilen technologischen Systemen basiert, die voller Löcher und schwacher Fäden sind? Und werden wir mit diesem Wissen unser Leben als unser eigenes ergreifen und Wege finden um dieses Netzwerk zu zerstören, dieses globale Gefängnis niederzureißen und für immer mit der Polizei zu brechen?
Inmitten der Nachschublinien des Krieges
Egal wie ein anarchistisches Projekt gegen den Krieg letztlich aussehen mag, egal ob es darin besteht, die Menschen beim Desertieren zu unterstützen, ob es Menschen auf der Flucht vor Tod und Zerstörung unterstützt, ob man sich Partisanenkämpfer*innen anschließt oder ob man die Logistik des Krieges im eigenen Territorium angreift, um die zu seiner Fortführung so dringend benötigten Nachschublinien zu unterbrechen, nichts davon kann Hand in Hand mit oder gar unter dem Befehl des Staates oder irgendeiner anderen Autorität Erfolg haben, weil wir sonst (im besten Fall) bloß die als Frieden bezeichnete, ausbeuterische und mörderische Normalität unterstützen und legitimieren.
The individual as a part of the „national body“, the sick individual as a danger for the „people’s health“, is reminicent of an attitude that is intensifying these days, though the individual today does not even need to be sick to be considered a danger to the „public health“.
From: The Destruction of Individual and Collective Healing Knowledge and the Rise of Medicine
Wildpunk – Schwarz gegen Zivilisation
Der Kolonialismus, sowohl historisch als auch gegenwärtig, hat eine starke technologische Komponente. Das gesamte Gerüst an Basistechnologien, das heute in allen Bereichen des sozialen Lebens angewandt wird, stammt aus der militärischen Forschung. Diese Technologien basieren nicht nur auf der Ausbeutung von Menschen des Globalen Südens und ihrer Lebensräume, sondern wurden und werden stets gegen den „Feind“ eingesetzt oder in den Kolonien getestet, bis sie schließlich im Imperium Einzug finden.
Dies ist deine Geschichte, Kind. Das ist der Grund, warum es scheint als hättest du alles, aber du fühlst, dass du nichts hast. Vertraue auf deine Gefühle. Betäube sie nicht mit den Pillen, die sie dir anbieten. Denn diese Gefühle von Schmerz und Wut sind dasselbe Jucken, das der Samen in den letzten Tagen des Winters spürt, bevor er aufbricht und seine Knospen hinaus in die Welt schickt.
Alles in bester Ordnung
Ich möchte versuchen tiefer zu gehen, der Essenz der Idee der „Polizei“ nachzuspüren und mir die Frage stellen, worauf wir uns eigentlich beziehen, wenn wir über „die Polizei“ reden, und zu entlarven, dass die „Polizei“ – nicht nur als der berühmte Bulle im Kopf – unsere Vorstellungen eines menschlichen Miteinanders so tief durchdrungen hat, dass auch eine Welt ohne Polizei in den allermeisten Fällen eine polizierte Welt sein wird.
Wild gewordene Queers
Wenn wir von unserem Projekt queerer Negativität eines mit Gewissheit sagen können, dann dass der Kapitalismus eine unbegrenzte Fähigkeit besitzt, jede alternative Politik oder künstlerischen Ausdruck, die wir uns vorzustellen vermögen, zu tolerieren und zu rekuperieren. Es ist keine politische Negativität, die wir in unserer Queerness verorten müssen, sondern vielmehr eine boshafte Anti-Politik, die jedem utopischen Traum einer besseren Zukunft am entfernten Horizont eines lebenslangen Opferdaseins entgegensteht. Unsere queere Negativität hat nichts mit Kunst zu tun, sondern vielmehr eine Menge mit städtischen Aufständen, Piraterie und Sklavenrevolten: mit all diesen körperlichen Kämpfen, die die Zukunft verweigern und die Irrationalität des Vergnügens, des Genusses, der Wut und des Chaoses verfolgen. Wir kämpfen nicht für eine Alternative, weil es keine Alternative gibt, die den sich immer weiter ausdehnenden Horizonten des Kapitals zu entfliehen vermag. Stattdessen kämpfen wir ohne jede Hoffnung darum, unsere Leben diesem sich ausdehenenden Horizont zu entreißen und mit wildem Genuss im Jetzt auszubrechen. Alles Geringere ist unsere fortgesetzte Domestizierung gemäß den Regeln der Zivilisation.
Die Welt um uns herum verändert sich in rasanter und beängstigender Geschwindigkeit. Vor allem in den Städten sprießen immer mehr technologische Gadgets aus dem Boden, die deren Bewohner*innen auf subtile und weniger subtile Weise bespitzeln und ihr Verhalten kontrollieren.
Die in dieser Broschüre versammlten Texte analysieren Akteur*innen, Ideologien und Infrastrukturen dieser Transformationsprozesse anhand der Metropolen Paris und München und identifizieren dabei mögliche Angriffspunkte, an denen diese Entwicklung gestört werden könnte …