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Pränatale Ausmerze. Der kybernetisierte Eugenismus der Reproduktionsmedizin

1866 beschreibt der Arzt und Apotheker John Langdon Down in einem Artikel mit dem Titel „Observations on an Ethnic Classification of Idiots“ (dt. etwa „Beobachtungen zu einer ethnischen Klassifikation von Idioten“) erstmals das, was heute als das nach ihm benannte Down-Syndrom oder auch Trisomie 21 beschrieben wird, als den „mongolischen Typ“ der von ihm beobachteten Idiotie, weil ihn die Erscheinung dieser Kinder an die rassenkundlich als „Mongoliden“ beschriebenen Menschen erinnert. Nun erscheint es mir überflüssig, eine ausführliche Kritik an der damals durchaus verbreiteten rassistischen Einteilung der Menschen in Rassen und ihrer gesellschaftlich-politischen Motivation zu wiederholen. Diese kann in der einen oder anderen Ausprägung hoffentlich vorausgesetzt werden. Und doch muss es vor diesem Hintergrund au den ersten Blick verwundern, vielleicht sogar verstören, wie es gekommen sein mag, dass das Krankheitsbild des „Mongoloiden“ nicht mitsamt diesen Theorien über Bord geworfen wurde?

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Die künstliche Reproduktion des Menschen. Der Pfad des Transhumanismus

„[…] Wenn wir in einer Maschinenwelt geboren werden, wenn die Natur nachgeahmt und technisiert wird, wird selbst die notwendige Basis für das Verständnis der Möglichkeit einer anderen Welt verloren gegangen sein. […]“

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„Bis in ihre inneren Gemächer“

„[…] Indem er Aristoteles‘ Ansatz der Naturgeschichte hinsichtlich der Entdeckung von Erkenntnissen über die Natur kritisierte, betonte Bacon, dass die Natur die in ihrem Mutterleib und Schoß verborgenen Geheimnisse nicht preisgeben würde, außer wenn man sie durch die Interventionen der Wissenschaft „dazu bringe“, was er oft mit den Techniken der Staatsanwälte und Inquisitoren verband. Er bezieht sich auf die Natur oft als eine Hure, die durch die Wissenschaft gewaltsam gebändigt werden müsse. […]“